Rhön-Birkwild mit Nachwuchs

Birkhühner sind sehr standorttreu. Aufgrund der großen Distanz wird vorerst nicht damit gerechnet, dass das Birkwild aus der Lüneburger Heide in die Diepholzer Moorniederung einwandert.

Will man auf Sicht wieder an Birkhühner als realistische Perspektive in der Region denken, braucht es zunächst einmal ein erfolgreiches Auswilderungsprojekt in der Ferne, das bislang vergeblich gesucht wurde. Insofern ist der Nachweis von 3 Gesperren mit 9 Jungvögeln bei der Herbstzählung in der Langen Rhön (Bayern/Hessen/Thüringen) interessant, weil er die Hoffnung nährt, dass das Auswilderungsprojekt schwedischer Birkhühner hier erfolgreich verlaufen könnte. Eine frisch ausgewilderte Henne hat in diesem Jahr erfolgreich gebrütet.

Die erste, fünfjährige Auswilderungsphase wurde mit der diesjährigen Herbstzählung abgeschlossen. Gezählt wurden 14 Hähne und 11 Hennen. Die Projektpartner im Rhöner Birdwildprojekt wollen die Auswilderung nach einem Bericht an die schwedischen Behörden fortführen (Quelle: Wildland Stiftung Bayern).

„Die Chancen sind auf jeden Fall da, das Birkhuhn in der Lüneburger Heide zu erhalten“, so lautet die Devise der Naturschützer im Birkhuhn-Schutzprojekt Lüneburger Heide. Katrin Richter hat mit ihrem Filmteam im Auftrag des NDR Stefan Wormanns, Marc Sander vom Verein Naturschutzpark e.V., Dr. Egbert Strauß (IWFo) u.a. über die Schulter geblickt. Sehen Sie ihren Film „Das Birkhuhn in der Lüneburger Heide“ in der NDR-Mediathek, der viele Facetten des Birkhuhnschutzes und wunderschöne Bilder zeigt.

https://www.ndr.de/fernsehen/Das-Birkhuhn-in-der-Lueneburger-Heide,naturnah880.html

Einer der letzten Birkhähne in der Diepholzer Moorniederung, 1992. Gibt es Chancen auf eine Rückkehr der Birkhühner in die Region?

Einer der letzten Birkhähne in der Diepholzer Moorniederung, 1992. Gibt es Chancen auf eine Rückkehr der Birkhühner in die Region?

Genetische Untersuchung der Heide-Birkhühner

Charaktervogel der Moore und Heiden: Im Laufe des März nimmt die Birkhahnbalz an Intensität zu, ist in Norddeutschland dann Mitte April auf dem Höhepunkt und klingt im Mai aus. Das Raufen der Hähne auf dem Balzplatz ist ebenso obligatorisch wie das Kullern und Zischen. Foto: Deutsche Wildtier-Stiftung/Dr. G. Ludwig

Charaktervogel der Moore und Heiden: Im Laufe des März nimmt die Birkhahnbalz an Intensität zu, ist in Norddeutschland dann Mitte April auf dem Höhepunkt und klingt im Mai aus. Das Raufen der Hähne auf dem Balzplatz ist ebenso obligatorisch wie das Kullern und Zischen. Foto: Deutsche Wildtier-Stiftung/Dr. G. Ludwig.

Die Bestandsentwicklung der Birkhühner, die sich z.Zt. bereits wieder voll in der Balz befinden, war zuletzt deutlich positiv. Keinen Grund zur Entwarnung sieht laut einer Pressemitteilung der Deutschen Wildtier-Stiftung jedoch Privatdozent Dr. Gernot Segelbacher von der Universität Freiburg. Er hat die Genetik der heutigen Heide-Birkhühner mit historischen Präparaten aus Museen und privaten Sammlungen verglichen und interpretiert das Ergebnis als „letzte Warnung“. Demnach hat sich das genetische Potential der heutigen Birkhühner mit der Abnahme der Bestände deutlich reduziert, was schon länger vermutet worden war. „Die noch lebenden Tiere in der Lüneburger Heide weisen eine deutlich geringere genetische Vielfalt gegenüber dem Vorkommen der 1960er und -70er Jahre auf“, teilt die Deutsche Wildtier-Stiftung mit.

Zur Förderung des Birkhuhns müssten in Zukunft die Lebensräume dieser Art erhalten werden, fordert Hilmar Freiherr von Münchhausen, Geschäftsführer der Deutschen Wildtier-Stiftung.