Hoher Winter-Rastbestand beim Kranich

Fast überall sind an den Mooren der Niederung auf günstigen Nahrungsflächen aktuell Kranichtrupps bei der Nahrungssuche zu beobachten. In der zweiten Oktober- und der ersten Novemberhälfte lag der Rastbestand wochenlang bei 50.000 bis 55.000 Vögeln, und Mitte Dezember wurden immerhin noch etwa 16.000 Tiere gezählt, die es jetzt auch noch in etwa sein dürften. Aufgrund dieser hohen Winterbestandszahlen des Kranichs und der vielen Gänse und Schwäne lohnt sich um die Jahreswende ein Besuch in der Region.

Der Bruterfolg der Kraniche ist nach zwei schlechten Vorjahren wiederum gering gewesen, stellte auch Michael Modrow von der Arbeitsgemeinschaft Kranichschutz Brandenburg fest. So habe der Jungenanteil in den Rasttrupps bei lediglich 5% gegenüber 10-15% in guten Jahren gelegen.

Als Grund hierfür wird immer wieder das Trockenfallen der Brutplätze oder ganz allgemein die Trockenheit genannt. Es stellt sich jedoch die Frage, ob nicht auch andere Gründe eine wesentliche Rolle spielen, z.B. Nahrungsmangel in den ersten Lebenswochen. Man weiß, dass die die Jungensterblichkeit beim Kranich hoch ist. Wenn feucht-kalte Witterung in den ersten Wochen nach dem Schlupf vorherrscht, ist die Überlebenswahrscheinlichkeit der Küken wohl eher gering. Zudem könnte das Phänomen des großräumigen Insektenschwundes bedeutsam sein.

Auch in diesem Rasttrupp im Wietingsmoor im Oktober 2020 feststellbar: Der geringe Jungvogelanteil.
Auch in diesem Rasttrupp im Wietingsmoor im Oktober 2020 feststellbar: Der geringe Jungvogelanteil.