Waschbär auf dem Vormarsch

Ist die Situation für manche seltene Vogelart in Niedersachsen ohnehin schon schwierig, so kommt doch noch ein weiterer Fressfeind hinzu, der sich unaufhaltsam vom Südosten nach Nordwesten ausbreitet: der Waschbär. Diese aus Nordamerika eingebürgerten Kleinbären ernähren sich zu etwa 30% von Wirbeltieren und sind in der Lage, seltene Arten empfindlich zu dezimieren. So stellten Vogelschützer der Ökologischen Schutzstation Steinhuder Meer z.B. fest, dass die Brutflöße von Flußseeschwalben von Waschbären geplündert wurden. Am Steinhuder Meer brüteten in diesem Jahr 9 Flußseeschwalben-Brutpaare auf künstlichen Brutflößen.

Der Waschbär ist seit 2016 in die Liste der „invasiven gebietsfremden Arten von unionsweiter Bedeutung“ der Europäischen Kommission aufgenommen worden. Unter Natur- und Artenschützern herrscht ein weitgehender Konsens darüber, dass die Art keinesfalls einer ungestörten Ausbreitung überlassen werden darf.

Waschbär
Waschbären mögen niedlich aussehen. Dennoch sind sie hochpotente Beutegreifer, deren Ausbreitung unbedingt Einhalt geboten werden sollte. Sie sind nicht nur in der Lage, die Nester von Vögeln schwimmend zu erreichen und abzuräumen, sondern sie klettern auch auf Bäume, greifen in Nisthöhlen u.v.m. Und das bei einer sehr hohen Fortpflanzungsrate.