Marderhund: Bislang keine Invasion in der Diepholzer Moorniederung

Der fuchsgroße Marderhund (Nyctereutes procyonoides) wurde besonders zwischen 1928 und 1955 im Westen der UdSSR eingebürgert und breitete sich von dort westwärts aus. Ende der 1980er-Jahre hatte die Art im Osten Niedersachsens Dauervorkommen etabliert und spätestens 1991 wurde sie auch im nördlichen Wietingsmoor beobachtet. Besonders in den 1990er Jahren wurde eine starke Ausbreitung im Westen Niedersachsens erwartet. Da die Art feuchte Habiate mit kleinen Laub- und Mischwäldern und sumpfigen Wiesen liebt, traf das natürlich auch ganz besonders auf die Moore zu. Mit der Ausbreitung wurden auch Nachteile für Niederwildarten oder bodenbrütende Vögel befürchtet. Aus diesem Grund wird der Marderhund auch scharf bejagt. Wie ist die Entwicklung bis heute verlaufen?

Dazu kann auch ein Blick auf die gesamtdeutsche Jagdstrecke interessant sein. Sie stieg bis zum Jagdjahr 2007/2008 nahezu kontinuierlich auf mehr als 35000 erlegte Marderhunde an, um dann bis zum Jagdjahr 2011/12 auf etwa 40% dieses Wertes zusammenzubrechen. Danach erfolgte ein erneuter Anstieg auf 18588 erlegte Tiere im Jagdjahr 2012/13.

Im Jagdjahr 2011/12 wurden im Landkreis Diepholz 19 Marderhunde erlegt. Das entspricht etwa 1% der Fuchsstrecke (1926 erlegte Füchse). In anderen Landkreisen Westniedersachsens sieht es ähnlich aus. In ganz Niedersachsen betrug der Anteil erlegter Marderhunde etwa 2% der Fuchstrecke, im Landkreis Lüchow-Dannenberg gut 16% der Fuchsstrecke.

Von einer Invasion des Marderhundes kann im Westen Niedersachsens und im Landkreis Diepholz also bislang nicht die Rede sein. Was hält die Art hier zurück? Nahrungsmangel dürfte es zumindest in den Mooren des Südkreises nicht sein, denn die haben von Insekten und Mäusen über Frösche bis zu den Maiskolben auf den Äckern der Randbereiche sehr viel zu bieten. Schon eher kommen Krankheiten wie die Staupe in Frage, die hier in jüngster Zeit auch die Bestände anderer Raubsäuger dezimiert haben, oder auch die Räude.

Quellen:

www.jagdverband.de

www.wildtiermanagement.com

Handbuch der Säugetiere Europas, J. Niethammer/Fr. Krapp (Hrsg.), Aula-Verlag

Marderhunde sind leben paarweise oder in Familien. Die Bestandsdichte differiert in verschiedenen Regionen Europas sehr. Die Sterblichkeit der Jungtiere ist schon im ersten Sommer hoch, die maximale Lebenserwartung in der Wildbahn beträgt nur etwa 6 Jahre.

Marderhunde sind leben paarweise oder in Familien. Die Bestandsdichte differiert in verschiedenen Regionen Europas sehr. Die Sterblichkeit der Jungtiere ist schon im ersten Sommer hoch, die maximale Lebenserwartung in der Wildbahn beträgt nur etwa 6 Jahre.

Beim Nachtansitz erlegter Marderhund am Moorrand.