Elche im dänischen Hochmoor Lille Vildmose ausgewildert

Dänemarks großes Hochmoorgebiet Lille Vildmose im Nordosten Jütlands ist jetzt um eine Attraktion reicher. Am 23.06.2016 wurden hier fünf Elchkälber ausgewildert, berichtet der Aage V. Jensen Naturfond. Dieses Gebiet hat im übrigen auch einen Rotwildbestand.

Einzelne Elche werden auch immer mal wieder in Ostdeutschland gesichtet. Jüngstes Beispiel ist ein Tier im Landkreis Wittenberg (Sachsen-Anhalt). Dieses Tier dürfte aus Polen eingewandert sein.

Zur Pressemitteilung des Aage V. Jensen Naturfond…

www.avjf.dk/blog/nu-kan-besoegende-opleve-elgene-i-lille-vildmose/

Junger Elchbulle. Aus niedersächsischer Sicht könnte man sagen, 'der Elch kommt näher'. Zumindest auf lange Sicht.

Junger Elchbulle. Aus niedersächsischer Sicht könnte man sagen, „der Elch kommt näher“. Zumindest auf lange Sicht.

Landschaftspflegesaison des Winterhalbjahres nahezu abgeschlossen

Die Sommertrockenheit ist sicher einer der Gründe, warum die Verbuschungstendenz in den Hochmooren ungebrochen ist. Um die Landschaft offen zu halten und die Hochmoorregeneration zu fördern, müssen die Flächen weiterhin gepflegt werden. Im Winter wird maschinell Heide verjüngt, Gehölzaufwuchs entfernt oder Kurzrasigkeit hergestellt. Im Sommerhalbjahr übernehmen dann Schafherden im Wietingsmoor die Aufgabe der Moorpflege.

Aufräumarbeiten im März schließen die Landschaftspflegesaison des Winterhalbjahres ab. In diesem Jahr wurden z.B. die Lebensräume der Feldgrille am südlichen Wietingsmoor durch gezielte Gehölzentnahmen verbessert und Moorheiden am besonders gut erhaltenen Westrand des Neustädter Moores großflächig freigeschnitten.

Wie immer ergänzten sich handgeführte Geräte wie Motorsägen oder Forstfreischneider und Großmaschinen wie Bagger und Schlegel-/Forstmulcher bei den Arbeiten.

Foto: Freistellen einer Moorfläche im Oppenweher Moor.

Foto: Freistellen einer Moorfläche im Oppenweher Moor.

Stare, Kiebitze und Goldregenpfeifer lassen noch auf sich warten

Nach dem Abzug des Großteils überwinternder Kraniche in Richtung Nordost sind es immer noch gut 2400 dieser Großvögel (Zählung vom 09./10.02.), die zusammen mit den nordischen Schwänen sowie unzähligen Saat- und Blessgänsen den Eindruck in den Hochmooren der Region prägen. Trotz der nun anhaltend milden Witterung haben sich bislang noch wenige Frühlingsboten wie Feldlerchen, Stare, Kiebitze oder Goldregenpfeifer eingefunden.

Foto: Kraniche am Wietingsmoor, Foto vom 13.02.2014.

Foto: Kraniche am Wietingsmoor, Foto vom 13.02.2014.

Das Braunkehlchen im Hochmoor

Braunkehlchen im Wietingsmoor.

Braunkehlchen im Wietingsmoor.

Das Braunkehlchen (Saxicola rubetra) hat es in weiten Teilen Deutschlands seit Jahrzehnten schwer. In ganzen Landstrichen ist es überhaupt nicht mehr als Brutvogel anzutreffen. In Norddeutschland brüteten in den Jahren hier und da noch vereinzelt Paare z.B. auf Brachflächen, d.h. zum Abbau von Agrarüberschüssen stillgelegten Ackerflächen mit schütterem Aufwuchs. Diese haben aber nun im Zuge der allgemeinen Intensivierung der Landwirtschaft (Stichwort: nachwachsende Rohstoffe – Biogas) abgenommen und mit Ihnen sind mancherorts letzte Braunkehlchen verschwunden.

Erfreulich ist es daher, brütende Braunkehlchen im Hochmoor zu beobachten. Wenn das Braunkehlchen als Brutvogel in einer Landschaft gehalten werden soll, müssen „alle noch vorhandenen Brutvorkommen erhalten werden, denn das Braunkehlchen besiedelt – vielleicht auch bedingt durch den tiefen Populationsdruck – einmal verlassene Flächen kaum wieder neu“, so P. Horch et. al. in ihrem Beitrag „Fördermaßnahmen für das Braunkehlchen in Schweiz“ (Ornithologischer Beobachter, Band 105, Heft 3, September 2008).

Diesjähriges Braunkehlchen-Brutbiotop im nördlichen Wietingsmoor.

Diesjähriges Braunkehlchen-Brutbiotop im nördlichen Wietingsmoor.

Das Braunkehlchen brütet immer wieder vereinzelt in guten Bereichen des Wietingsmoores. Dabei handelt es sich meistens um offene Moorheiden, die gleichmäßig mit wenigen jungen Birken und Kiefern bestanden sind. Die Vögel nutzen die jungen Bäume als Ansitzwarten. Durch die Schafbeweidung bleibt die Vegetation um diese jungen Bäume kurz, hier können Braunkehlchen und in unmittelbarer Nachbarschaft brütende Schwarzkehlchen ideal auf Insektenjagd gehen. Auch andere Arten wie Raubwürger, Neuntöter, Feldlerche, Großer Brachvogel und Bekassine nehmen diese Flächen als Brutbiotop an.

Von diesen, allerdings nur wenigen Brutstandorten kann eine Wiederbesiedlung vom benachbarten Kulturland erhofft werden, wenn hier wieder geeignete Strukturen vorhanden sind.

Quellen und Weblinks:

Horch, P., U. Rehsteiner, A. Berger-Flückiger, M. Müller, H. Schuler & R. Spaar (2008): Bestandsrückgang des Braunkehlchens Saxicola rubetra in der Schweiz, mögliche Ursachen und Evaluation von Fördermaßnahmen.

Richter, Dr. Markus (2007): Braunkehlchen: auf dem Rückzug

www.naturschutzring-duemmer.de/pdf/FW_Info8_2007_Braunkehlchen.pdf