Verbot der Neonikotinoide: Geht es jetzt wieder aufwärts mit dem Großen Brachvogel?

Die intensive Landwirtschaft mit ihrem Einsatz von Pflanzenschutzmitteln und der Freisetzung von Stickstoffverbindungen wird für den Verlust von drei Vierteln aller Insekten innerhalb von knapp 30 Jahren maßgeblich mitverantwortlich gemacht. Daher wurden die Beizmittel Clothianidin, Imidacloprid und Thiamethoxam am 27.04.18 in einer Abstimmung der EU-Staaten für den Feilandeinsatz verboten.

Viele Fachleute stimmen in Ihrer Einschätzung überein, dass im Einsatz von Pflanzenschutzmitteln und in Stickstoffverbindungen die Hauptursachen für den Insektenschwund in der Kulturlandschaft zu sehen ist. Warum allerdings dieser Rückgang auch in 63 Orten deutscher Naturschutzgebiete nachzuweisen ist (s. hierzu die Süddeutsche Zeitung vom 18.10.17), dafür scheint eine schlüssige Begründung noch auszustehen.

Weniger Aufsehen als die Auswirkung des Einsatzes von Neonikotinoiden auf das Insektenvorkommen hat die mögliche Auswirkung auf verschiedene Vogelarten bislang hervorgerufen. Zwar ist der Rückgang der Vogelwelt ein vielbeachtetes Phänomen. Die Schädigung bestimmter Vogelarten wie den Großen Brachvogel durch den Einsatz von Beizmitteln wird lediglich von Fachleuten seit vielen Jahren vermutet, viel weniger jedoch in der Öffentlichkeit diskutiert.

Nach dem EU-weiten Verbot der Neonikonioide im Freiland wird es interessant sein zu sehen, ob sich die Bestände einiger Vogelarten der Agrarlandschaft wieder erholen können und sich der vermutete Zusammenhang bestätigen lässt.

Lesen Sie dazu einen Artikel in der Süddeutschen Zeitung:

www.sueddeutsche.de/wissen/insektensterben-dramatischer-insektenschwund-in-deutschland-1.3713567

Großer Brachvogel
Die Bestände des Großen Brachvogels sind in der Diepholzer Moorniederung wie auch in vielen anderen Gebieten Deutschlands katastrophal eingebrochen. Kommt jetzt die Trendwende? Quelle: Pixabay