BUND: Erneut gute Zusammenarbeit mit den Landwirten beim Schutz der Wiesenweihe

Das Wiesenweihen-Schutzprojekt des BUND in der „Diepholzer Moorniederung und nördlich angrenzendes Gebiet“ erfreute sich wie in den Vorjahren der sehr guten Kooperationsbereitschaft der betroffenen Landwirte. Sie gestatteten den Mitarbeitern wieder den Nestschutz der am Boden in Getreidefeldern brütenden, seltenen Vögel durchzuführen. Dadurch wurden wieder Jungvögel vor dem Tod durch Fressfeinde wie Fuchs oder Marder oder den Mähtod durch Erntemaschinen gerettet.

Warum allerdings die Anzahl der brütenden Wiesenweihenpaare um 33% ggb. dem Vorjahr zurückging, wie Friedhelm Niemeyer vom BUND zu berichten wusste, bleibt zur Zeit noch ein Rätsel. Dabei war der Brutbestand am Wietingsmoor mit einem Rückgang von 19% (13 Brutpaare gegenüber 16 Brutpaaren im Jahr 2015) noch vergleichsweise stabil.

War die Verringerung bei der Anzahl der Brutpaare schon erheblich, so fiel der Rückgang der flüggen Jungvögel noch krasser aus: 19 flügge Jungvögel gegenüber 53 im Vorjahr bedeuten ein Rückgang um sage und schreibe 64%.

Da sich in der Landschaft nicht viel verändert hat, kann eigentlich nur Nahrungsmangel als Ursache für diesen Rückgang angenommen werden. Wahrscheinlich sind nicht alle fortpflanzungsfähigen Weibchen in Brutstimmung gekommen. Die Verfügbarkeit der Feldmaus als Hauptnahrungsquelle zu Beginn der Fortpflanzungsperiode Ende April und Anfang Mai war vermutlich wesentlich schlechter als in anderen Jahren.

Mancher mag sagen, „so ist das eben mit der Biologie!“ und im kommenden Jahr kann es dann mit der Wiesenweihe in der Diepholzer Moorniederung nur noch in eine Richtung gehen: nach oben! Am guten Willen der Landwirte wird es wohl nicht scheitern!

Foto 1: Mitarbeiter des BUND beim Einzäunen eines Wiesenweihen-Nestbereiches.

Foto 2: Auch nach dem Flüggewerden der Jungen bieten die stromführenden E-Netze oft noch mehrere Tage einen sehr guten Schutz gegen Raubsäuger. Dennoch können noch Verluste durch andere Greifvögel wie Habicht oder Mäusebussard auftreten. So wurden in diesem Jahr noch einige Jungvögel trotz E-Netz-Schutz des Nestbereiches prädiert.

Foto 3: Etwa zwei Wochen nach dem Schlupf der Jungvögel beteiligt sich das Weibchen intensiv an der Jagd nach Mäusen und Kleinvögeln, um die Jungen zu füttern.