Wiesenweihe

Die Wiesenweihe (Circus pygargus) hatte in den letzten Jahren am Wietingsmoor (und hier besonders auf der Ostseite) einen Verbreitungsschwerpunkt in Norddeutschland. Im Jahr 2005 waren es 12 Brutpaare, die auf den benachbarten Kulturflächen brüteten und ihre Nahrung zum großen Teil im Moor suchten.

Wiesenweihen sind schlanke, etwa bussardgroße Greifvögel, die als Brutvögel von Europa bis Mittelsibirien vorkommen. In Deutschland sind sie sehr selten.

Im langsamen, gaukelnden Suchflug jagen sie alles, was klein ist und am Boden kreucht und fleucht: kleine Vögel und Säugetiere, Insekten und Reptilien, auch Jungvögel und Eier werden genommen. Die kalte Jahreszeit verbringen sie südlich der Sahara und treffen bei uns normalerweise im Mai ein, um zu brüten.

Männchen beim Start von der Sitzwarte am Brutfeld. Foto: Karin Mitri. Männchen beim Start von der Sitzwarte am Brutfeld. Foto: Karin Mitri.

Wiesenweihen-Weibchen auf einem Maisacker. Wiesenweihen-Weibchen auf einem Maisacker.

Junge Wiesenweihe, z.T. noch mit Dunen, in einem Getreideschlag am Wietingsmoor. Junge Wiesenweihe, z.T. noch mit Dunen, in einem Getreideschlag am Wietingsmoor.

Ernte 2005: Landwirt Lüder Steenken mäht in ausreichendem Abstand um das Nest herum. Die Jungen werden später flügge. Ernte 2005: Landwirt Lüder Steenken mäht in ausreichendem Abstand um das Nest herum. Die Jungen werden später flügge.

Statistische Dokumentation nach erfolgreicher Beringung junger Wiesenweihen: Wiesenweihen-Förderer Volker Moritz von der Ornithologischen Arbeitsgemeinschaft Oldenburg (rechts) wird unterstützt durch Ulrich Meyburg, Zivildienstleistender beim BUND Diepholzer Moorniederung (links). Statistische Dokumentation nach erfolgreicher Beringung junger Wiesenweihen: Wiesenweihen-Förderer Volker Moritz von der Ornithologischen Arbeitsgemeinschaft Oldenburg (rechts) wird unterstützt durch Ulrich Meyburg, Zivildienstleistender beim BUND Diepholzer Moorniederung (links).

Fotos (4): Friedhelm Niemeyer

Die Begeisterung für diese schönen Vögel wächst in der Diepholzer Moorniederung. So hat sich am Wietingsmoor eine fruchtbare Zusammenarbeit zwischen Landwirten, Jägern und sonstigen Naturinteressierten, der staatlichen Vogelschutzwarte und dem Bund für Umwelt- und Naturschutz (BUND) entwickelt.

Oft sind es Landwirte oder Jäger, die dem BUND Wiesenweihenbeobachtungen melden. Nach genauer Feststellung des Neststandortes, der meistens in einem Getreideschlag (bevorzugt: Gerste oder Triticale) in Moornähe liegt, organisieren die Fachleute verschiedene Maßnahmen, damit die Brut nicht ausgemäht oder zur Beute von Raubwild oder Wildschweinen wird.

Dazu werden u.a. kleine Flächen bei der Getreideernte stehengelassen, Aufwandsentschädigungen an die Landwirte gezahlt oder Elektrozäune zur Abwehr von Prädatoren aufgestellt. So gelingt es inzwischen alljährlich, etliche Jungvögel vor dem Tod durch Mähbalken oder Prädatoren zu retten. Und das freut natürlich alle Beteiligten, die gemeinsam hoffen, dass es wieder mehr wird bei uns mit den wunderschönen Wiesenweihen.

Bekannte, angrenzende Wiesenweihen-Reviere

Nahrungssuche der Männchen im Hochmoor

2005
2006
2007
Wietingsmoor
12
8 – 10
11 – 12
Zum Vergleich: Naturraum Diepholzer Moorniederung
21
18 – 20
25
Niedersachsen
77

Datenquelle: BUND, f. Nds. NLWKN Hannover