Kiebitze bereits in großer Zahl angekommen

Rast und Frühjahrsdurchzug der Zugvögel sind jetzt Ende Februar schon ordentlich in Schwung gekommen. Die Gänse scheinen täglich zuzunehmen und auch Kiebitze sind bereits in großer Zahl im Gebiet. Vogelkundler beobachten jetzt gerne die Goldregenpfeifer zwischen den Kiebitzen. Goldregenpfeifer rasten in großer Zahl an der Küste, in kleineren Trupps aber auch im Binnenland.

Als Brutvogel in Mitteleuropa praktisch ausgestorben, als rastender Durchzügler aber anzutreffen: Goldregenpfeifer im Ruhe- oder Schlichtkleid auf einer Wiese am südlichen Wietingsmoor am 25.02.2015

Als Brutvogel in Mitteleuropa praktisch ausgestorben, als rastender Durchzügler aber anzutreffen: Goldregenpfeifer im Ruhe- oder Schlichtkleid auf einer Wiese am südlichen Wietingsmoor am 25.02.2015.

Brutsaison 2008: Wo kamen auf einmal die vielen Kiebitze her?

Kiebitz-Weibchen auf Grünlandeinsaat

Kiebitz-Weibchen auf Grünlandeinsaat.

Deutlich mehr brütende Kiebitze konnten in diesem Jahr in und an den Mooren der Diepholzer Moorniederung beobachtet werden. Wie hoch der Zuwachs gegenüber den Vorjahren war, lässt sich mangels systematischer Zählungen kaum sagen. Beim Durchfahren der Landschaft fühlte man sich fast an alte Zeiten erinnert, als die Bestände hierzulande allgemein noch höher waren. Doch worauf ist dieser plötzliche Zuwachs zurückzuführen?

„Hohe Bodenfeuchtigkeit nach niederschlagsreichen Wintern und lang anhaltendem Frühjahrshochwasser“ führe zu „überdurchschnittlich großen Bestandszahlen“, sagt uns das Handbuch der Vögel Mitteleuropas (Hrsg. U. N. Glutz von Blotzheim). Diese Umstände dürften es in diesem Jahr wohl ganz wesentlich gewesen sein, die überdurchschnittlich viele Kiebitze bewogen haben, ihre „Kinderstube“ im Raum Wietingsmoor und umliegender Moorgebiete zu begründen.

Dabei waren sie recht erfolgreich, so jedenfalls war der Eindruck beim Beobachten der Flächen. Wie hoch der Bruterfolg wirklich war, lässt sich ohne systematische Ermittlung nur erahnen. Er ist abhängig von verschiedenen Faktoren der Flächenbewirtschaftung und des Feinddrucks sowie ganz entscheidend von der „Feuchtigkeit der obersten Bodenschichten und dem damit zusammenhängenden Nahrungsangebot für die Küken“, so die Autoren des Handbuches.