Das Moor regeneriert

Neustädter Moor, Mai 2012: Moorwachstum trotz Regenknappheit

Neustädter Moor, Mai 2012: Moorwachstum trotz Regenknappheit.

Immer wieder wird vom Landschaftsschutz betont: Es lohne sich, Hochmoorflächen zu renaturieren, denn die Pflanzen- und Tierarten kehrten z.B. nach der Beendigung des Torfabbaus und erfolgter Wiedervernässung zurück. Zwar brauche es wohl mehrere Menschen-Generationen, bis das ganze Arteninventar wieder in den Flächen zu finden sei. Aber schon nach einer überschaubaren Anzahl von Jahren sei eine große Zahl der Arten wieder vorhanden und das Hochmoor wachse wieder, hieß und heißt es immer wieder.

Dies waren auch wesentliche Leitgedanken des niedersächsischen Moorschutzprogrammes aus den Jahren 1981 und 1986.

Im Wietingsmoor ist es jetzt schon eine ganze Weile her, dass große Flächen wiederhergerichtet und „an den Naturschutz zurückgegeben wurden“, wie man so schön sagt. Das könnte man ja zum Anlass nehmen, einmal nachzusehen, ob die Moorschützer recht behalten haben mit ihren positiven Entwicklungsprognosen.

Hochmoore sind von Regenwasser abhängig. Der seit Jahren anhaltende Trend zur Sommertrockenheit und Niederschlagsdefiziten könnte vermuten lassen, dass die Hochmoorflächen damit nicht klarkommen und degenerieren.

Ein Blick ins Neustädter Moor etwa 0,5 Kilometer westlich vom großen Aussichtsturm am Hochmoorweg zeigt ein beeindruckendes Bild. Gut zwanzig Jahre nach der Wiedervernässung ehemaliger Abtorfungsflächen haben verschiedene Torfmoosarten dichte Teppiche gebildet und wuchern üppig. Zwar muss in Teilbereichen noch etwas gegen den Birkenaufwuchs unternommen werden, aber trotz des frühjahrstypischen Niederschlagsmangels sieht man ein enormes Moorwachstum. Das Moor ist hier sehr nass und kaum begehbar.

Neben diesem könnte man unzählige andere positive Beispiele aus dem Wietingsmoor oder anderen niedersächsischen Moorgebieten nennen, die alle zeigen: Die Naturschützer haben recht behalten.