Das leidige Thema Grünroggen …

Grünroggen wird als Energielieferant für Biogasanlagen in der Diepholzer Moorniederung in nicht geringem Umfang angebaut und etwa zwischen dem 5. und 12. Mai gemäht oder gehäckselt. Anschließend erfolgt in der Regel eine Maiseinsaat. Die Internetenzyklopädie Wikipedia schreibt dazu:

„Nachteilig beim Anbau von Grünroggen ist der frühe Erntezeitpunkt. Da die Grünroggenschläge im April und Mai oftmals die einzige Deckung in einer sonst ausgeräumten Feldflur sind, werden sie tagsüber von Rehen, Hasen und Bodenbrütern sowie deren Jungtieren aufgesucht, die dann bei der Mahd keine Fluchtchancen haben.“ Dem kann man nur zustimmen und es hat sich auch in diesem Jahr wieder bestätigt.

Kein schöner Anblick: Ein totgemähtes Rehkitz auf einem Grünroggenschlag am Wietingsmoor. Bei der Mahd dieser Energiepflanze ist das leider keine Ausnahme, sondern normaler Alltag.

Kein schöner Anblick: Ein totgemähtes Rehkitz auf einem Grünroggenschlag am Wietingsmoor. Bei der Mahd dieser Energiepflanze ist das leider keine Ausnahme, sondern normaler Alltag.

An dem Grünroggenschlag, wo dieser Rotmilan Anfang Mai ein totgemähtes Rehkitz verwertete, waren außer ihm noch ein zweiter Rotmilan, ein Schwarzmilan und 5 bis 6 Mäusebussarde mit der Nachlese zerhackter Wildtiere beschäftigt.

An dem Grünroggenschlag, wo dieser Rotmilan Anfang Mai ein totgemähtes Rehkitz verwertete, waren außer ihm noch ein zweiter Rotmilan, ein Schwarzmilan und 5 bis 6 Mäusebussarde mit der Nachlese zerhackter Wildtiere beschäftigt.

Grünroggenanbau ist ein Umweltproblem

Grünroggen ist ein Energielieferant für Biogasanlagen und wird als ertragsstarke Winterzwischenfrucht vor allem dann angebaut, wenn eine nachfolgende Einsaat von Mais geplant ist. Die Ernte (Mahd) erfolgt Anfang Mai gerade zu der Zeit, wo z.B. viele Ricken ihre Kitze setzen oder Wiesenweihenpaare mit dem Nisten beginnen. Grünroggenflächen üben eine starke Anziehungskraft auf viele Wildtiere aus, weil sie wochenlang die beste und zum Teil einzige Deckung in der Feldflur bieten.

Durch verschiedene Maßnahmen wie das Absuchen der Flächen mit Jagdhunden, von innen nach außen mähen oder technische Wildrettungssysteme kann versucht werden, die Gefahr zu reduzieren. Dennoch dürfte die Annahme, durch das Ausschöpfen dieser Möglichkeiten sei das Problem zufriedenstellend in den Griff zu kriegen, eine Illusion bleiben und man sollte überlegen, ob auf den Anbau von Grünroggen mit vorhersehbarem Wildtiergemetzel nicht verzichtet werden kann. Schließlich werden hierbei keine Nahrungsmittel erzeugt.