Hüteschafhaltung: Landschaftspflege mit zunehmenden bürokratischen Hürden

U.a. dem Bestand des Großen Brachvogels half Schäfermeister Jörg Bauer von der Freistätter Schäferei mit seiner Moorschnuckenherde im nördlichen Wietingsmoor auf die Sprünge.

U.a. dem Bestand des Großen Brachvogels half Schäfermeister Jörg Bauer von der Freistätter Schäferei mit seiner Moorschnuckenherde im nördlichen Wietingsmoor auf die Sprünge.

Schäfer leisten mit ihren Herden in einigen Mooren einen entscheidenden Beitrag zur Entwicklung der Landschaft als Erholungsgebiet für Menschen und als Lebensraum für seltene Tier- und Pflanzenarten. Daher verwundert es, dass diese Arbeit scheinbar mit ausufernder Bürokratie und verringerter Förderung erschwert wird.

Das jedenfalls beklagen oder befürchten viele Schäfer und Schafzuchtverbände. Seit Inkrafttreten der neuen Viehverkehrsordnung zum 1. Januar sind sie verpflichtet, ein Bestandsregister zu führen und die Tiere individuell zu kennzeichnen. Das ist besonders bei großen Herden mit erheblichem Arbeitsaufwand verbunden. Demnächst kommen zusätzliche Kosten für elektronische Ohrmarken und elektronische Lesegeräte auf die Schafhalter zu. Außerdem werden z.B. rigide Vorschriften für die Lagerung von Medikamenten oder einige Regelungen der Düngerverordnung bemängelt.

Die Schafhaltung scheint nicht sehr lohnend zu sein, denn die Bestandszahlen sind europaweit rückläufig, woran eigentlich kaum jemand ein Interesse haben dürfte. Bei der Vergabe der EU-Agrarsubventionen scheinen die Schafhalter nicht gerade in der ersten Bank zu sitzen und es bleibt zu hoffen, dass die Hüteschafhaltung wirtschaftlich bleibt, wenn die Bezuschussung ab 2010 nicht mehr aufgrund der Tierzahlen sondern aufgrund der Betriebsfläche berechnet wird.